Die Nachfrage nach Cold Brew ist in den vergangenen Jahren steiler angestiegen als die Nachfrage nach Bier bei der Fussball-WM!
An jeder Ecke ist er zu haben, manche hervorragend, andere eher weniger g’schmackig. Jedoch ist der Trend nach dem neuen Kaffee-Kultgetränk Cold Brew unaufhaltsam in der Aufwärtskurve.
Nun wollt ihr als Genießerin und als Genießer vielleicht auch Zuhause einen leckeren Cold Brew zaubern, doch vorher sollte man wissen, wie man die Komponenten Kaffee und Wasser am besten zusammen bringt, damit man am Ende mit einem Kaffeeschmaus und keinem Kaffeegraus dasteht!
Wir zeigen euch, wie es richtig geht!
Welche Kaffees eignen sich für Cold Brew am besten?
Man kann grundsätzlich jeden Kaffee für Cold Brew probieren, manche sind einfach besser geeignet als andere. Die besten Ergebnisse erreicht man unserer Erfahrung nach mit hellen bzw. mittleren Röstungen, da diese noch viele Aromastoffe beinhalten. Von zu dunklen Röstungen raten wir eher ab, weil diese zu viele Bitterstoffe (= bitterer Geschmack) enthalten und auch fast keine Säure (= keine Spritzigkeit, also langweilig) mehr besitzen.
Wenn ihr also bei der Rösterei eures Vertrauens vorbeischaut, fragt einfach nach einer Röstung, die sich auch für Filterkaffee eignen würde. Somit seid ihr auf der sicheren Seite!
Solltet ihr bei der Kaffeeauswahl Unterstützung brauchen, schreibt uns einfach und wir helfen euch gerne weiter!
Der richtige Mahlgrad für den besten Cold Brew
Da Cold Brew Kaffee im weitesten Sinne zu den Brühmethoden zählt, sollte man sich beim Mahlgrad an jenem des Filterkaffees orientieren, also eher grob. Zu feines Kaffeepulver wie es z. B. beim Espresso verwendet wird, führt hier zu einer ungewollten Überextraktion des Kaffees, was zu einem sehr bitteren und kantigen Geschmack führt. Je gröber das Kaffeepulver, desto mehr Aromastoffe werden aus dem Kaffee gelöst, also erreichen wir ein ausgewogenes Verhältnis von Bitter- zu Aromastoffen.
Cold Brew Dripper vs. Cold Brew ansetzen im Glas
Grundsätzlich hat man zwei Möglichkeiten, seinen Kaffee mit Wasser in Verbindung zu bringen. Am einfachsten ist die Variante, ein Glasgefäß mit Deckel herzunehmen und Kaffeepulver mit Wasser einfach darin »einzulegen«. Diese Form ist einfach und günstig, soweit die Vorteile. Durch die dauerhafte Tränkung des Kaffees mit derselben Flüssigkeit, werden sehr viele Bitterstoffe aus dem Kaffee gezogen. Darum empfehlen wir euch bei dieser Methode max. 17 Stunden Extraktionszeit vor dem Abseihen durch einen Papierfilter oder ein sehr feines Sieb.
Kaffee-Freaks schwören jedoch auf den modernen und stylischen Cold Brew Dripper, also einer Drip-Station, auf der Kaffee aus einem kugelförmigen Glasbehälter tropfenweise auf das Kaffeemehl losgelassen wird und das Kaffeepulver somit nur nach und nach mit Wasser in Berührung kommt. Bis sich das Wasser durch den ca. 10 cm dicken Kaffeesatz-Zylinder durchgekämpft hat, werden auch hier die feinen Aromen über mehrere Stunden heraus extrahiert. Wie schnell das Wasser durch den Kaffee geht, wird durch die Tropfen pro Sekunde gesteuert, was mit einem kleinen Stellrad unter dem Glasbehälter eingestellt wird. Wir empfehlen für eine gleichmäßige Extraktion ca. einen Tropfen pro zwei Sekunden. Also sehr langsam; gebt dem Wasser die Zeit! Damit bekommt ihr im Schnitt etwa 120 ml Kaffeeextrakt pro Stunde.
Cold Brew Dripper gibt es schon ab etwa 30 € zu haben und auch die einfachen Dripper verrichten ihren Dienst perfekt. Den Vorteil, den wir bei den Drippern schmecken, ist ein abgerundetes Geschmackserlebnis ohne ungewollte, überextrahierte Geschmacksstoffe.
Kühlschrank vs. Raumtemperatur
Man hört von vielen Seiten, dass man den »eingelegten« Kaffee im Kühlschrank extrahieren soll, denn es heißt ja nicht umsonst COLD Brew. Nach vielen Tests ist uns aber aufgefallen, dass eine Extraktion im Kühlschrank den Kaffee wieder etwas bitterer werden lässt, als den Kaffee einfach bei Raumtemperatur über die lange Zeit stehen zu lassen. Außerdem merkt man bei Raumtemperatur sowohl bei der Variante mit Einlegen als auch beim Dripper eine deutlich gesteigerte Menge an gelösten Aromastoffen, was einen klaren Vorteil für den Geschmack bedeutet. Wer es bitterer möchte, der kann sein Glasgefäß aber gern im Kühlschrank extrahieren.
Und wie geht nun die perfekte Cold-Brew-Zubereitung?
Egal ob ihr den Kaffee einlegt oder im Dripper zubereitet, wir empfehlen ein Mischverhältnis von 100 g Kaffeepulver (grob gemahlen) pro 1 Liter Wasser. Damit erreichen wir die besten Ergebnisse. Danach heißt es warten und extrahieren lassen; beim Einlegen des Kaffees 12–17 Stunden bzw. ein Tropfen pro zwei Sekunden beim Dripper.
Das fertige und abgeseihte Konzentrat kann man dann für etwa eine Woche im Kühlschrank aufbewahren und genießen!
Welche Cold-Brew-Rezepte gibt es?
Die einfachste Zubereitung ist natürlich nur das Konzentrat pur zu schlürfen. Da dies vielen doch etwas zu intensiv ist, empfiehlt sich eine Verdünnung zum gleichen Teil, also 50/50, mit stillem Wasser. Als Sommergetränk noch ein paar Eiswürfel dazu und fertig. Wer es ein wenig süßer mag, dem empfehlen wir einen Teelöffel Muscovado-Zucker dazu.
Den Abenteurerinnen und Abenteurern unter euch sind aber natürlich keinerlei Grenzen gesetzt, was ihr alles mit dem fertigen Cold Brew anstellen könnt. Z. B. kann man statt Wasser auch Tonic Water nehmen für einen Coffee-Tonic, die Bitterkeit des Tonics passt perfekt zu jener des Kaffees!
Unten findet ihr noch ein kurzes Video von uns, dass euch die Zubereitung des Cold Brew Tonic zeigt!
Also lasst eurer Fantasie freien Lauf und falls ihr noch ein gutes Cold-Brew-Getränk kennt, dann lasst es uns wissen! :-)