top of page

Coffee Diary

3 Gründe, warum Baristas unterschätzt werden


Wenn man 100 Leute befragen würde, wie anstrengend und aufwendig sie den Beruf einer/eines Barista sehen würden, dann würde sicher ein Großteil angeben, dass es nicht so anstrengend sein kann, einfach nur Kaffees mit einer Espressomaschine zuzubereiten. Frei nach dem Motto »Zeig mir das einmal und dann kann ich das auch!« werden nämlich Baristas heutzutage oftmals schwer unterschätzt und darum wollen wir in diesem Artikel ein wenig mit den größten Vorurteilen aufräumen und euch zeigen, dass der Beruf des Baristas wahrlich kein Zuckerschlecken ist!


Erstes Vorurteil: Ein(e) Barista macht eh nur wenige Kaffees am Tag!

Dieses Vorurteil könnte nicht weiter von der Wahrheit entfernt sein, denn in einem Café oder einer modernen Kaffeebar können an einem Tag schon mal 300–400 Kaffeegetränke über die Theke gehen. Daher ist das Arbeiten unter Zeitdruck einer der härtesten Aufgaben für Baristas, vor allem zu Stoßzeiten wie am Morgen, wenn sehr viele Kundinnen und Kunden am liebsten gleichzeitig ihren Morgenkaffee genießen wollen. Hinzu kommt, dass viele Kundinnen und Kunden Sonderwünsche haben oder sehr komplexe Kaffee-Spezialitäten bestellen, was den Druck unter Zeitknappheit noch zusätzlich erhöht und schon mal in Stresssituationen ausarten kann. Ein Beispiel: Du musst innerhalb weniger Minuten zwei Cappuccini mit Sojamilch, zwei Verlängerte, zwei Espressi, einen Café Latte mit Hafermilch und noch einen Espresso Macchiato zubereiten. Alles gemerkt? Wie fängst du an? Wie kombinierst du die Getränke, dass alles nahezu gleichzeitig fertig wird? Ihr seht, dass es im Beruf der Barista bzw. des Baristas ziemlich schnell stressig werden kann und mit ein paar Getränken am Tag ist man weit gefehlt.


Zweites Vorurteil: Ein(e) Barista kann sich hinter der Maschine verstecken und muss daher nicht unbedingt freundlich sein!

Auch dies stimmt in der heutigen Zeit nicht mehr. Früher sind Maschinen meist nahe der Küche versteckt und Kaffees »im Vorbeigehen« mitgemacht worden, oft ohne viel Bedacht auf Qualität und Geschmack. Heutzutage werden Espressomaschinen in Kaffeebars fast ausschließlich sehr zentral und sichtbar platziert, weil die Maschinen sehr modern und fancy designed sind und man das Barista-Handwerk offen seinen Kundinnen und Kunden zeigen möchte. Das heißt für Baristas, dass sie »zur Schau« gestellt werden und keine Möglichkeit haben sich zu verstecken. Zusätzlich werden Baristas durch Nähe zur Kundin bzw. zum Kunden natürlich sehr gerne bei der Zubereitung ihrer Getränke ständig beobachtet und darum muss man auch immer freundlich sein und jede Frage höflich und kompetent beantworten, auch wenn man eigentlich gerade schwer unter Zeitdruck steht. Also verzeiht es euren Baristas bitte das nächste Mal, wenn sie euch im Stress nicht gleich vor lauter Freude um den Hals fallen, denn ihr seid vielleicht schon die 150. Kundin bzw. der 150. Kunde, die/der einen Kaffee perfekt, schnell und noch dazu super freundlich haben möchte!

Freundliche Barista hinter der Espressomaschine

Drittes Vorurteil: Baristas sind schlecht ausgebildet

Diese Zeiten sind schon lange vorbei, zumindest in Betrieben, die es mit der Kaffeezubereitung ernst nehmen. Zukünftige Baristas, die diesen Beruf ernsthaft ausüben wollen, lassen sich in einer Barista-Ausbildung fachkundig zur/zum Barista ausbilden! In diesen Ausbildungen wird nicht nur das wichtige Handwerk und der richtige Umgang mit Espressomaschine und Espressomühle gelehrt, sondern noch viele weitere wichtige Themen wie Bohnen-, Wasser-, Milchkunde, Sensorik und viele verschiedene Kaffee-Zubereitungsmethoden wie Filterzubereitungen durch Chemex oder V60, French Press, AeroPress und andere mehr. Dieses theoretische Wissen muss dann noch mit viel Praxis vertieft und gefestigt werden und irgendwann steht man dann so sicher hinter der Maschine, dass einem auch der größte Zeitdruck nichts mehr anhaben kann! Natürlich wird es immer Leute geben, die der Meinung sind, dass die Tätigkeit der Barista bzw. des Baristas eine Zusatzaufgabe einer Kellnerin bzw. eines Kellners ist, jedoch wird sich diese Einstellung hoffentlich sehr bald mit der Verbreitung von Spezialitätenkaffees und hohen Kaffeequalitäten in Kaffeebars in Kaffeeduft auflösen.

Zukünftiger Barista bei der Ausbildung

Commentaires