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Coffee Diary

4 Fragen, die sich jede/r zukünftige Barista stellen sollte

Aktualisiert: 4. Dez. 2021


Mit den Wörtern bzw. Slogans »Barista« und »Barista-Qualität« wird heute so viel geworben wie nie zuvor. Doch was sollte ein(e) Barista denn eigentlich können? Ist jede(r) mit Interesse an diesem Beruf überhaupt dafür geeignet? Wir haben hier für euch Fragen zusammengestellt, die ihr euch als aktive oder auch zukünftige Barista stellen solltet!


1. Bin ich überhaupt für die Arbeit als Barista geeignet?

Um diese Frage zu beantworten, muss man nur in eine sehr gut besuchte Bar oder ein rappelvolles Restaurant gehen und die gestressten Kellnerinnen und Kellner von Tisch zu Tisch rasen sehen. Dann bekommt man in etwa ein Gefühl, wie sich ein(e) Barista zu Stoßzeiten hinter der Espressobar fühlt. Ein(e) Barista muss unter hohem Zeitdruck trotz allem Ruhe ausstrahlen und hochkonzentriert viele Bestellungen auf einmal gedanklich kombinieren und dann richtig und vor allem schnell zubereiten. Kannst du dir diese Art von Arbeit tagtäglich vorstellen und verbindest du das Wort »Zeitdruck« sofort mit »Herausforderung«? Tja, dann kannst du mit dem zweiten Punkt fortfahren!


2. Habe ich ausreichend Kaffeewissen?

Ein(e) Barista braucht zusätzlich zu ihrem/seinem Können auch unbedingt fachliches Kaffeewissen. Kundinnen und Kunden, die eine moderne Kaffeebar besuchen, wollen immer mehr über die angebotenen Kaffees bescheid wissen. Es geht vielen Liebhaberinnen und Liebhabern nicht mehr alleine darum, schnell einen Espresso runterzukippen, sondern sie fordern eine Auswahl an unterschiedlichen Geschmäckern und Varietäten (Kaffeesorten) zum Durchkosten und wollen obendrein noch Informationen wie Herkunft, Aufbereitung und Tassenprofil bekommen. Ohne ausreichendes Wissen, steht man als Barista planlos mit seinem Milchkännchen an der Bar und das ist dann eher peinlich. Wie eine Köchin bzw. ein Koch über ihre bzw. seine Produkte genauestens bescheid wissen muss, so muss ein(e) Barista alles über die angebotenen Kaffees wissen. Und sogar noch mehr. All das wird im dritten Punkt gelehrt.

Kaffeeinformationen auf Wandtafeln im Vienna Coffee College

3. Habe ich eine Barista-Ausbildung genossen?

In vielen Kaffeehäusern und Restaurants kursiert noch immer das Gerücht, die Kaffeezubereitung sei eine leichte Aufgabe, die man nach einer Stunde Einschulung an der Espressomaschine kinderleicht beherrschen kann. Diesen fatalen Trugschluss erfährt man leider allzu oft als Gast in diversen Lokalen, wenn der Espresso nach dem Motto »Augen zu und durch« die Kehle runtergejagt werden muss. Eine umfassende und professionelle Ausbildung als Barista ist das Fundament für fundiertes Kaffeewissen und gekonnte Handgriffe an der Maschine. Man braucht sich neben der Beurteilung des Kaffeegeschmacks nur folgende Kriterien in einer Location anschauen:

  • Steht der/die Barista sicher hinter der Maschine mit ruhigen und sicheren Handgriffen oder eher hektisch und unsicher?

  • Stehen die Tassen symmetrisch und geordnet auf der Maschine oder durcheinander?

  • Bekommt man als Gast stets das richtige Getränk oder werden oftmals Sonderwünsche einfach vergessen oder ignoriert?

  • Werden meine kaffeespezifischen Fragen immer verständlich und vollends beantwortet?

Wenn alle Fragen mit »JA« beantwortet werden können, dann stehen die Chancen auf eine/einen ausgebildete(n) Barista sehr hoch!

Barista bei der Zubereitung eines Espressos

4. Wie viel Praxis habe ich nach meiner Ausbildung gesammelt?

Das Perfektionieren der Kunst der Kaffeezubereitung ist eine jahrelange Aufgabe, die sich jede(r) erarbeiten muss, die/der wirklich professionell als Barista arbeiten möchte. Eine Barista-Ausbildung legt natürlich ein solides Fundament und gibt das Rüstzeug und Können auf dem man dann aufbauen kann! Wer sich in der Kaffeebranche nicht ständig theoretisch weiterbildet und praktisch täglich an der Espressomaschine arbeitet, wird nicht lang in dieser überleben. Die Kaffeebranche ist in den letzten Jahren stark im Wandel und best-practices vor zehn Jahren sind heutzutage schon wieder veraltet oder es kamen mittlerweile schon neue Erkenntnisse und Techniken dazu.

Barista an der Espressomaschine

Fazit

Wie man sieht, ist die Arbeit als Barista spannend und zugleich extrem herausfordernd. Trotzdem ist nicht jede(r) für den Einsatz an der Maschine geeignet und obendrein ist es ein absolutes Muss, sich professionell zur/zum Barista ausbilden zu lassen, um sich nicht vor seinen Gästen mit durchschnittlichen Espressi und Cappuccini zu blamieren! Zu guter Letzt ist ständige Wissenserweiterung und laufendes praktisches Arbeiten unerlässlich, um sich in der heutigen Zeit als »Barista« rühmen zu dürfen! Ach ja, für alle, die sich fragen, ob Leidenschaft nicht auch einer der wichtigsten Punkte sei, müssen wir sagen, dass beim harten Alltag eines Baristas hinter der Espressomaschine mehr als nur Leidenschaft stecken sollte. Bei 300–400 Kaffeebestellungen pro Tag ist die Leidenschaft schnell aufgebraucht und dann muss es trotzdem weitergehen, weil die Kundin bzw. der Kunde seinen Kaffee auch an emotionalen Regentagen der Barista bzw. des Baristas in perfekter Form in der Tasse sehen will.

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